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Dieses Thema hat 5 Antworten
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 Allerley über das Hobby LARP
Anuk Offline



Beiträge: 699

02.12.2010 11:14
Spielgeld im LARP - eine willkürliche Bewertung was wieviel kostet Zitat · Antworten

Um ein neues Diskussionsthema anzuregen möchte ich folgende Situation im Luftlager des CoM 2010 beschreiben:
Auf einer Wohltätigkeitsveranstaltung zugunsten von Sir Wismerhill wurde ein einfacher Holfknüppel für 3 Gold, eine komplette Feen-Rüstung hingegen nur für einige Silber versteigert.
Eine ähnliche Situation auf einer anderen CON: Für ein Glas bloßen Quellwassers wurde ein Kupfer verlangt. Dies entsprach dem Tageslohn einer Dienstmagt.

Diese Beispiele zeigen, wie wenig stimmig das Verhältnis zwischen verschiedenen Geldwerten im Liverollenspiel ist. Während für Kampfstärke oder Magiefähigkeit ein komplexes Punktesystem besteht, das jede Fähigkeit bewertet um sie vergleichbar zu machen, ist die Festlegung was wieviel kostet durch Willkürlichkeit geprägt.

Sollte sich hier die Spielergeminschaft nicht um ein wenig mehr Kohärenz bemühen, vielleicht sogar ein Regelwerk aufstellen, was wieviel kostet?

Eule Tabernakel Offline



Beiträge: 748

02.12.2010 15:18
#2 RE: Spielgeld im LARP - eine willkürliche Bewertung was wieviel kostet Zitat · Antworten

Spielgeld ist tatsächlich eine heikle Sache!

Wie bereits beschrieben sind Dinge unverständlicher Weise in ihren Werten vollkommen unterschiedlich bemessen.

Das größte Problem ergibt sich hierbei wohl daraus, dass alle Spieler ihr Spielgeld recht günstig erwerben. Für einige Euro erhält man ein ansehnliches Säckchen voll Silber und Gold und Kupfer scheint fast wie die Kupfer Münzen des Euros selbst, einfach nicht viel Wert.

Schon oft habe ich mich gefragt, woran sich der Wert der Arbeit und der Handelsgegenstände misst, und vor allem, woran der Wert festgemacht wird.

Recht gängig scheint es in der Taverne, dass man für einen Gerstensaft einen Kupfer verlangt, doch ebenso gängig ist offenbar einer Dienstmagd oder einem einfachen Soldaten einen Tageslohn von zwei Kupfer zuzahlen.

Um dem nun entgegen zuwirken, braucht es vielleicht nicht ein ganzes Regelsystem, wenn es auch wünschenswert wäre etwas zuhaben an dem sich alle orientieren können. Vielleicht sollte man von einem Wert ausgehen und von dem dann weiter denken.

Zum Beispiel: Lege ich fest, dass ein Krug Wasser einen Kupfer kostet, wieviel kostet dann dementsprechend ein Laib Brot; 2-3 Kupfer würde man wohl annehmen. Wenn man nun davon ausgeht wie hierzu Äpfel, Käse ein Nachtlager und wohl auch Kleidung stehen, kann man sich ganz gut ableiten, dass es für eine Magd oder einen einfachen Soldaten unmöglich wäre von 2 Kupfern zu leben, sie bekämen nicht einmal Wasser und Brot!

Wenn also eine Währung für ein Land sinnvoll und lebensnah sein soll, so sollten diese Grundwerte festgelegt werden und von diesen ausgehend der Wert andere Gegenstände festgelegt werden.

Eine Frage wäre meinerseits: Gibt es eigentlich einen Konsens darüber, wieviel Kupfer ein Silber sind? 10 Kupfer=1Silber oder doch 100Kupfer=ein Silber??

Und wie ist das eigentlich in euren Landen?
Und an die unsrigen gibt es ein System für Ekurien? Ich mache mir schon mal Gedanken...

Meldrid R.I.P. Offline



Beiträge: 1.971

04.12.2010 09:25
#3 RE: Spielgeld im LARP - eine willkürliche Bewertung was wieviel kostet Zitat · Antworten

Magd und Soldat sollen aber auch gerade nicht in der Position sein, sich jeden Abend eine Herberge, viel Bier und warmes Essen leisten zu können. Das ist da schon besser gestellten Leuten vorbehalten bzw. für den normalen Tagelöhner evtl. am Ende der Woche mal.

Ich finde 1 Kupfer für ein Bier angemessen, um davon ausgehend alles andere zu definieren. Wer verkauft schon Wasser in der Schankwirtschaft? Das kann man sich doch vom Brunnen auf dem Hof holen :-).

Das einzige, was uns als Spielern wohl bleibt, ist, für uns ein System festzulegen und soweit wie möglich Ausartungen desselbigen zu boykottieren, um einfach mit Vorbildfunktion voran zu gehen.

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Immer feste druff auf die Bretonen!!

Eldarion Offline



Beiträge: 1.297

01.02.2011 15:46
#4 RE: Spielgeld im LARP - eine willkürliche Bewertung was wieviel kostet Zitat · Antworten

Ich denke schon, dass sich ein Soldat in der Kneipe abends sein Bier gönnt. Gerade ein Reisender ist schon eher mal auf Taverne oder Hof angewiesen. So ist eine Örtlichkeit war nicht nur Bespaßung und Vergnügen, sondern auch Versorgungsstation für Reisende und gesellschaftlicher Mittelpunkt eines Dorfes (auch für Bauern, Feldarbeiter, Handwerker, etc); so zumindest die Darstellung in Geschichten, Filmen und Büchern.
Eine Dorfschänke würde, wäre sie nur den Bessergestellten vorbehalten, einen ziemlich trostlosen Ort darstellen.
Mit dem Wasser aus dem Brunnen ist das auch so eine Sache. So waren Bier und Wein noch nicht die Gesellschaftsdrogen, die es heute häufig sind. Vielmehr waren sie, zugegebenermaßen in "Lightvarianten" (Dünnbier, verdünnter Wein), Grundnahrungsmittel, die sogar schon von Kindern konsumiert wurden. Der Alkoholgehalt sollte Keime abtöten.
Diese Lebensmittel sollten somit auch für einen Großteil der (Land-)Bevölkerung bezahlbar sein. Das Verhältnis zwischen Lohn und Brot ist bei der Annahme von 1 Kupfer für ein Bier in der tat etwas schlecht gewichtet.
Spieltechnisch ist jedoch ein Kupfer die geringste Münze, so dass in diesem Fall wohl eher der Lohn anzuheben wäre, und das Bier bei einem Kupfer verbleiben würde.
Eine Idee war wohl mal die Einführung von noch geringeren Münzen wie Pfennigen oder Schillingen. Diese wären für Geringausgaben da. Dies ist jedoch unnötig, wenn die Kupfermünze richtig gewichtet würde.
Auch meine ich mal gehört zu haben, dass auch mit Teilen von Münzen bezahlt wurde. Also einem halben Kupfer...ob das wirklich wörtlich zu nehmen ist weiß ich nicht. Hier gilt aber wieder das gleiche wie für die Schillinge/Pfennige. Also einfach mal mit der Axt auf eine Kupfermünze dreschen und bezahlen...wer weiß was dann passiert :-)

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Gerrick von Windhausen Offline



Beiträge: 1.828

01.02.2011 16:10
#5 RE: Spielgeld im LARP - eine willkürliche Bewertung was wieviel kostet Zitat · Antworten

Mir gefallen viele eurer Ausführungen. Vorallem das Verhältnis Bier zu Tageslohn ist ein guter Indikator. Eine Art Big Mac Index. :)

Ebenfalls ist die Idee mit dem verdünnten Bier sehr einleuchtend. So etwas war sicher an der Tagesordnung un ermöglicht auch dem "gemeine" Volk einen Tavernenbesuch. Wir setzt man dies nun am Besten um.

Nehmen wir die typische Tavernensituation, ausserhalb der Taverne wird ziemlich frei und willkürlich mit Geld umgegangen, in der Getrunken, gesungen und gspielt wird.

Wenn wir nun an einem Tisch Leeute haben, die mal eben so für jede Runde eines Spiels 2 bis 3 Kupfer hinlegen, würde es bedeuten sie riskieren 2 bis 3 Bier pro Spiel. Das ist schon ne Menge.

Gehen wir davon aus, sie verdienen nur die urspünglich angesprochenen 3 Kupfer am Tag, dann sind sie ja nach einem Spiel alles wieder los!

Also müssen sie

1. mehr verdienen. 1 Silber ist schon angemessen für einen Tag harter Arbeit. Dies ist dann 5 - 10 Kupfer wert.

und 2. muss ein Bier weniger als ein Kupfer kosten. Hier könnten die Wirte entgegenkommen und gleich ne Happy Hour einrichten. 2 Bier für nur einen Kupfer. (Schließlich ist es ja auch gestrecktes Bier). Das Recht Wasser zu trinken sollte man sich mit einem Kupfer am Abend erkaufen, oder selbst Wasser schleppen. Schön für Die, die nichts haben.

Mir müssen uns also den Wert einfacher Arbeit anheben und Wirte sollten sich bei ihren Preisen kreativer zeigen.

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Ein Herz für eine Seele.

Eule Tabernakel Offline



Beiträge: 748

28.02.2011 15:04
#6 RE: Spielgeld im LARP - eine willkürliche Bewertung was wieviel kostet Zitat · Antworten

Gerade in den Tavernen kann man meiner Meinung nach auch viel Atmosphäre schaffen, indem man tatsächlich mit Larpgeld zahlt!
Hier also noch so ein Gedanke:

Die Orga nimmt ein bisschen mehr Con Beitrag und dafür sind "Grundnahrungsmittel" also unalkoholisches und Bier sowie gestregter Wein gegen Spielgeld zuhaben. (Alles andere bringen SCs meist eh selbst mit) und die Spieler bezahlen mit Spielgeld fürs schöne Ambiente.

Hat die Orga eigene gut erkennbare Münzen könnte man auch diese als Wertmarken kaufen und in der Taverne wie Wertmarken nutzen; zum Beispiel:
1€ 1 Kupfer oder je nachdem wie eben der Lohn und die Bierpreise IT und OT sein sollen. Hierbei wäre es jedoch wichtig, das dieses IT Geld gut von dem zu unterscheiden ist, das zum Würfelspiel und ähnlichem verwandt wird. eventuell größer oder schwerer, da gäbe es sicher einige Möglichkeiten.

Dann würde das IT Geld vielleicht ein bisschen anders wahrgenommen.

Hat jemand Lust mal einige Werte festzulegen für bestimmte Dinge? So einen Tag Lohn etc.? Wer weiß vielleicht haben wir irgendwann wenigstens in den Mittellanden nicht mehr so eklatante Unterschiede wi sie im Moment an de Tagesordnung sind.

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