Gerade in unserer Gruppe immer wieder diskutiert: Religion!
Larp Religion: Ein Thema für ganz oder gar nicht?!

Wer kennt sie nicht die flammenden Predigten an die Streiter des Lichts, die Andachten und Zeremonien.
Doch was braucht eine Larpreligion wirklich? Was, damit sie authentisch wirkt und den Nachfragen neugieriger Mitabenteurer fremder Lande stand hält?

Als wir unser wunderbares Land Ekurien ersannen, schien die Frage: "wie halten wir es mit der Religion" zunächst recht einfach. Schnell gab es einen Gott und hier und da noch ein paar Details mit heiligem Sturm und Priesterschaft und zufrieden lehnten wir uns zurück und meinten nun im Spiel einen Orden spielen zu können, welcher ganz selbstverständlich an die Große Schwinge glaubt.

Doch schnell stellten wir fest, dass die Spieler hinter unseren Charakteren nicht den großen Drang verspürten sich zur Morgenandacht aus dem Bett zubegeben, oder regelmäßige Gebete zu sprechen. Der Priesterin viel es zeitweilig schwer die Krieger ob des Glaubens bei der Stange zu halten.

Religion im Larp brauch nach meinem nun vierten Jahr als Priesterin einer selbst erdachten Religion vor allem Elemente, die uns eher aus dem Mittelalter vorschweben. Nicht befolgen der göttlichen Regeln muss Konsequenzen haben, denn sonst ist der Larper manchmal etwas zu bequem sich den teils unbequemen Regeln einer Larp-Gottheit zu unterwerfen. Um Gottesfurcht und religiöse Hingabe gut spielen zu können,braucht es daher nach meiner Meinung eine viel Zahl an Legenden und Erzählungen über solche die in Ungnade vielen und solche die von der Gottheit begünstigt wurden. Larpreligion ist im Gegensatz zu Religion in unserem privaten "richtigen" Leben ganz klar eine kollektive Angelegenheit.
Wo der Spieler Glauben und Religiosität im eigenen Leben meist wohl ganz klar als ein Thema ansehen würde,über das er nicht mit jedem spricht, sollte der Charakter im Larp dies unbedingt tun, oder sie anderweitig deutlich nach außen darstellen.(Auch ein stiller Mönch der sich immer zurückhält und sich viele Male am Tag zum beten zurückzieht ist deutlich von seiner Religion geprägt) Religion und Glaube werden im Larp nach außen getragen, selbst dann, wenn sie nicht unter die Kategorie "Paladin des Lichts" fallen.

Kurz: Eine Larpreligion brauch viel Hintergrund, Legenden und vorallem Ge- und Verbote die jedem Angehörigen dieser Religion bewusst sind. Sie sollte nach außen getragen werden, muss aber nicht hinausgeschrien werden.

Daher meiner Meinung nach: Wenn Religion im Larp,dann ganz!

Und dafür, gerade für die Symbolkraft nach außen, damit es jeder sieht, können in meinen Augen auch drei Andachten am Tag nicht schaden. Dabei können ja gerne auch Legenden und Geschichten mit religiösem Hintergrund verlesen werden. Es muss ja nicht immer das Gebet sein.

Ich arbeite dran :-)